Gastbeitrag von Landrat Christian Meißner
"Das Gute, welches du anderen tust, tust du immer auch dir selbst"
„Das Gute, welches du anderen tust, tust du immer auch dir selbst“, wird Leo Tolstoi zitiert. André Gide formuliert ist konkreter: „Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.“ Recht haben beide, denn dass Helfen glücklich und zufrieden macht, hat die Glücksforschung längst wissenschaftlich nachgewiesen.
Ehrenamtliche Tätigkeit gibt einem etwas, das einem das Nachmittagsprogramm im Fernsehen nicht geben kann: Es stiftet Sinn, gibt das Gefühl, seine Zeit richtig zu nutzen – für andere Menschen, die für diese investierte Zeit dankbar sind.
Sei es ein Lächeln, ein gutes Wort, eine freundliche Geste, sei es, dass wir einfach zuhören, uns Zeit nehmen oder Zeit schenken oder tatsächlich jemandem finanziell oder mit Sachspenden unter die Arme greifen – wer sich für andere einsetzt, gibt nicht nur, sondern bekommt viel zurück.
Seit mehr als zehn Jahren ist es für unsere „Aktiven Bürger“ Ehrensache, sich überall da in unserem Landkreis einzusetzen, wo Hilfe so dringend gebraucht wird. Und sie tun so enorm viel Gutes. Deswegen bin ich auch enorm stolz, dass ich Vorsitzender des Stiftungsvorstandes dieser Bürgerstiftung sein und für die Jubiläumsausgabe unseres Newsletters einen Gastbeitrag schreiben darf.
Zum 25. Mal heißt es mit dieser Ausgabe „Ehrensache“ und ich denke, man könnte einen Newsletter wohl kaum treffender betiteln. Auch wenn für unsere Aktiven das Helfen „Ehrensache“ ist, Ehrenamt ist keine Selbstverständlichkeit. Ehrenamtliches Engagement kann nicht hoch genug geschätzt werden, es ist eine wichtige Ressource in unserer Gesellschaft. Ohne ehrenamtliches Engagement wäre vieles nicht machbar, nicht mehr bezahlbar.
Und gerade in diesen herausfordernden Zeiten sind wir mehr denn je auf ehrenamtliches Engagement angewiesen. In jeglicher Hinsicht. Unsere Aktiven Bürger leisten Unterstützung als Leselernhelfer für Schulkinder, als Lesepaten und Spielzeugdoktoren in Kindergärten, bei der Unterstützung der offenen Behindertenarbeit, in der Seniorenarbeit, bei der Integration von Geflüchteten, bei der „Tafel“ und bei ungezählten weiteren Projekten. Ihrer Arbeit kommt noch eine weitaus höhere Bedeutung zu: „Die größten Menschen sind die, die Hoffnung geben können“, meint Jean Jarés und das ist genau das, was die „Aktiven“ tun: Durch ihr Engagement machen sie Mut.
Genau deswegen aber auch gilt es, immer wieder die Bedeutung des Ehrenamts herauszustellen, es entsprechend zu würdigen, zu fördern und Menschen dafür zu motivieren. Wir können es nur unterstützen, denn es macht unseren Landkreis aus, und es hält unsere Gesellschaft zusammen. Doch erfordern gleichzeitig die Veränderungen in unserer Gesellschaft neue Lösungen und mehr denn je bürgerschaftliches Engagement – da wo der Handlungsspielraum der öffentlichen Hand begrenzt ist.
In einem Miteinander der Generationen bieten sich hier in meinen Augen viele Möglichkeiten: Kann einerseits beispielsweise die ältere Generation den Familien bei der Kinderbetreuung etc. zur Seite stehen, so kann die jüngere ihrerseits auch Senioren im Alter unterstützen – sei es durch einen Einkauf oder bei einem Arztbesuch. So können alle Generationen neue Erfahrungen sammeln und ihre Fähigkeiten erweitern, indem sie sich sozial engagieren
Die „Aktiven Bürger“ sind hierfür ein Musterbeispiel und machen ihrem Namen alle Ehre. Sie vermitteln soziale Kompetenz, schaffen bessere Rahmenbedingungen, wo es vielleicht manchmal ausweglos scheint, bieten Unterstützung und Perspektiven und in Krisensituation Soforthilfe. Sie sind Anlauf-, Informations- und Vermittlungsstelle, für all jene, die sich punktuell in einem bestimmten Bereich engagieren wollen. Sie sind beispielhaft in ihrem Einsatz und in puncto gelebte Solidarität:
Als Landrat und Vorsitzender des Stiftungsvorstandes gilt all jenen, die sich engagieren, mein großer Dank und ein herzliches „Vergelt’s Gott“. Doch ist es wichtig, dass wir die geschaffenen Strukturen noch weiter ausbauen.
Deswegen appelliere ich: Bitte engagieren Sie sich auch weiterhin! Jede helfende Hand wird gebraucht. Bitte bringen Sie ihr Wissen, Ihre Erfahrung, Ihre Kompetenz auch weiterhin mit ein – und werben Sie für unsere Bürgerstiftung, und geben Sie weiter, dass es Freude bereitet, Gutes zu tun.
Dafür ist auch die Bürgerstiftung zunehmend auf Spenden angewiesen, denn Monat für Monat ist ein Berg an Fixkosten zu stemmen. Deswegen ist finanzielle Unterstützung umso wichtiger für sie. Eine Spende für die „Aktiven Bürger“ ist stets gut investiertes Geld.
Dank sagt Ihnen dafür bereits jetzt
Ihr
Christian Meißner
Landrat des Landkreises Lichtenfels und ehrenamtlicher Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Bürgerstiftung